Erneut kam der Joker unseres Teams zum Einsatz: Nachtfahrt!
Nach dem Einkauf in Sankt Petersburg ging es im Konvoi mit Rennkollegen non
Stopp bis zur russischen Grenze. Steffen hielt das Lenkrad fest in seiner Hand
und ließ es erst wieder los, als russische Grenzbeamten nach Ausweis und
Fahrzeugpapieren fragten. Es folgten lange Diskussionen aufgrund sowjetischer
Bürokratie, da Halter und Besitzer augenscheinlich nicht zusammenpassten. Der
Vorwurf der Urkundenfälschung musste in einem über einstündigem Gespräch
ausgeräumt werden. Schließlich durften wir in den frühen Morgenstunden unsere
Reise in Richtung Tallin fortsetzen. Auch hierbei bedanken wir uns für die
notwendige Unterstützung von Lena und Ihren sensationellen russischen Sprachkenntnissen!
Angekommen im schönen Tallin nahm Steffen seine letzten
Kräfte zusammen und montierte sich seinen Schlafplatz für die kommenden Stunden
zwischen Baum und Zaun.
Der Rest ertüchtigte sich bei sportlichen Aktivitäten auf
dem großzügigen Gelände der Freibadanlage.
Gemeinsam mit dem Pellwormer Team, bei dem ausgezeichnete
Kochkünste vorhanden sind, wurde unter der großen Markise der Berta gekocht.
Ein Essen, wie wir es im besten Restaurant der Stadt nicht besser hätten
serviert bekommen können.
Coque au vine: Ente, Kartoffeln, Pudding und sogar ein
Obstsalat wurden fix zubereitet. In großer Runde saßen wir beisammen und ließen
die vergangen Tage Revue passieren. Es wurde über das ein oder andere Bauteil
am Fahrzeug gefachsimpelt und alle freuten sich, dass Sie noch im Rennen sind.
Diese Rally trägt ihren Namen nicht unverdient! Auf den
Pisten der Strecke kann viel passieren und kein Rennteam ist vor dem Versagen
seiner Maschine gefeit. So mussten etwa unsere Platz-Nachbarn den halben Abend
an ihrem Zahnriemenspanner basteln. Der Riemen des Opel Montery (Freiläufer) ist
während der Fahrt öfter übergesprungen. Hier konnte das AJW-Team mit seinen
jungen Schraubern, die uns ebenfalls schon einmal zur Hilfe kamen, ihre Schrauberkünste
unter Beweis stellen.
Wir hörten von einem T3, der mit einem Motorschaden
ausgefallen war, einem liegengebliebenen Ford Explorer, einer kaputten
Lichtmaschine eines Landrovers und vielen, vielen Kleinigkeiten an den
Rennkisten. An dieser Stelle wünschen wir dem Team 64 (Golf 3 Kombi) weiterhin
viel Erfolg bei der Reparatur ihres Handschuhfachs.
Mit großer Sorge hörten wir von einem jungen Rennteam, welches
kurz hinter der estländischen Grenze mit ihrem Fahrzeug von der Straße abgekommen
war. Wir sind sehr froh und erleichtert zu hören, dass die Fahrer nach
aktuellem Stand beide wohl auf sind und das Krankenhaus bereits verlassen
konnten.
Tallin war ein weiterer Treffpunkt aller Teams, welches mit
einem Burgfest im mittelalterlichen Stil gefeiert werden sollte. Eine Burg mit
hohen Mauern, mittelalterliche Kleindung, ein Buffet und eine Jazzband luden
ein, die Strapazen der vergangenen Tage zu vergessen.
Den Ausklang des Abends fanden wir in gemütlicher Runde mit
Freunden und finnischem Bier. Das Schwimmbad lud zudem zu einer abendlichen
50-Meter Bahn ein. Die ausgemachte Strecke des nächsten Tages ließ jedoch keine
open end Veranstaltung zu. Schnell wurde alles abgebaut und für den kommenden
Renntag vorbereitet.
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