Nach einer Nacht auf einem Parkplatz machten wir uns erstmals auf die Suche nach
einem Campingplatz, um unsere Wasservorräte aufzutanken und in den Genuss einer
richtigen Dusche zu kommen. Für schlanke 13€ konnten wir gut eingerichtete
Waschräume am Rand der Strecke finden. Sogar eine Filterkaffeemaschine
erwartete uns in der Campingplatzküche und lies das Herz höher schlagen. Müslis
und Obst wurden mit der frisch gebrühten Kanne Kaffee gemeinsam gefrühstückt.
Unabhängig von der Tagesetappe hatten wir uns ein großes
Ziel vorgenommen: ELCHE fotografieren. Aber so sehr wir auch links und rechts
der Fahrbahn suchten, und so viele rote Warnhinweisschilder mit Elchmotiven
auch am Wegesrand auf genau diese Tiere hinwiesen, sie waren einfach nicht vor
die Linse zu bekommen. Also mussten wir uns mit dem zweitbekanntesten Tier
dieser Region zufrieden geben: dem Rentier. Und da hatten wir am 7. Tag viel zu
fotografieren. Ob auf Schneefelder nahe der Straße, am Straßenrand oder mitten
auf der Straße, Rentiere kreuzten nahezu überall unseren Weg. Eins konnten wir
dabei lernen: Rentiere passen sich nicht dem Verkehr an, sondern der Verkehr
muss sich den Rentieren anpassen und warten, bis diese Tiere gemächlich das
Feld räumen.
Die Stopps nutzten wir auch um auf den besagten Schneefeldern
eine Schneeballschlacht auszutragen. Aber rasch merkten wir, dass die
Schneeschmelze bereits Eis daraus gemacht hat. Extrem kalt an den blanken
Füssen war es trotzdem. J
In Alta machten wir einen Halt, um unseren Blog für euch zu
aktualisieren, als plötzlich eine ältere Dame interessiert zu uns an die Berta
lief. Schnell war Stephan mit ihr aus dem Seitenfenster heraus in ein nettes Gespräch
gekommen. Nach zwei Sätzen auf Englisch, stellte sich heraus, dass sie mit
ihren 83 Jahren fließend Deutsch spricht. Edel, so hieß die nette Norwegerin,
war in jungen Jahren nach Deutschland gekommen um in Berlin als Dolmetscherin
zu arbeiten. Sie wollte uns gerne auf eine Tasse Kaffee oder sogar ein
Abendessen einladen um sich mehr mit uns unterhalten zu können und von ihren
Erlebnissen aus dem zweiten Weltkrieg zu berichten. Schließlich ist Sie eine
der letzten Zeitzeuginnen, die berichten kann, wie mehrere Kriegsschiffe unweit
ihres Wohnhauses versenkt wurden. Leider konnten wir nicht länger bleiben, da
uns das Nordkap rief und so überreichte Steffen ihr zum Abschied einen Rucksack
vom Standortmarketing Fulda mit diversen regionalen Produkten. Edel freute sich
und wünschte uns eine gute Weiterreise.
Unzählige Rentiere, Tunnels unter Fjorden und Bergen
hindurch, Berganstiege und Touristenbusse später, erreichten wir schließlich
das Nordkap. Nach kurzer Absprache mit anderen Teams ließ sich ein wenig des
horrenden Eintrittspreises für das Gelände durch Gruppentickets einsparen. Nach
dem obligatorischen Fotoshooting am Kap hatten wir auch diesen Abend Gäste zum Essen,
diesmal ein sehr freundliches Pärchen-Team aus Braunschweig. Stolz über die
geschaffte Fahrt zogen wir die Rollos runter und schliefen ein, während die
Sonne den Horizont in der Nacht nicht berührte.
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