Es gab nur eine Richtung - Norden. Auf dem Weg galt es die
Tagesaufgabe zu erledigen. Diesmal dachten sich die Organisatoren unseres
Rennens eine durchaus machbare Aufgabe für uns vier Rennfahrer aus. Es sollten
eine Postkarte mit bestimmten Motiven, in eine zuvor gekaufte und umgefüllte
Flasche eines schwedischen Kräuterschnapps gesteckt werden. Das alles zusammen
war als Flaschenpost in den Bottnischen Meerbusen zu werfen. Schnell erledigt
;-)
Dann ging es weiter, mit rund 80 Sachen die Straße entlang.
Bis zu dem alles entscheiden Satz des Piloten Manuel an seinen Beifahrer im
Cockpit: „Valli, ick gloobe hier fehlt Leistung auf m Pin, wa?“ – „Kiek ma
selber“.
Sofort wurde der Teamchef herbeigerufen und bei geöffneter
Haube gefachsimpelt. Die Leistung war weg, so viel stand fest aber wohin ist
sie uns abhanden gekommen? Ein Rennteam aus der Schweiz half mit erstem
technischen Equipment. Der Luftfilter wurde ausgebaut und gereinigt. Doch es
half nichts- die Dicke Berta hatte einfach keine Puste mehr. Immer niedrigere
Gänge waren für die kaum nennenswerten Anhöhen notwendig geworden, um sie mit
maximal 40 km/h zu erklimmen. Aber Rettung war nah- über Funk wurde das AJW-
Team gerufen, dass zum Glück nur wenige Kilometer hinter uns war.
Zur kurzen Erläuterung, was hinter dem AJW-Team steht: AJW
ist ein Verein der es sich zur Aufgabe gemacht hat, sozial benachteiligten
Jugendlichen eine Ausbildung als KFZ- Mechaniker zu ermöglichen. Das AJW- Team
ist mit 5 Jugendlichen, einem Meister und 2 Kameraleuten als eigenständiges
Team bei der Rallye dabei und fungiert inoffiziell als Werkstatt- und
Reparaturteam mit umfassenden KnowHow und Equipment.
Auf einem Seitenstreifen an der E4 wurde gemeinsam der
verdreckte Kraftstoffvorfilter als Problem identifiziert. Dank des technischen
Equipments des AJW- Teams wurde der Filter gereinigt und mit Druckluft ausgeblasen.
Während der Reparaturphase wurde eifrig Kaffee und belegte Brote aus der
Boardküche der dicken Berta an die fleißigen Helfer gereicht, die munter
zugriffenJ
In dem Zusammenhang weisen wir nochmal auf die helpedia.de-
Seite des AJW- Teams hin und bitten um kleine Spenden, da wir nur durch die
schnelle Hilfe des AJW- Teams viele, viele stressige und zeitraubende
Aktivitäten vermeiden konnten.
Nachdem der Störenfried eingebaut war, die Berta bei ersten
Testfahrten positive Signale an die Mannschaften sendeten, machten wir uns
wieder auf dem Weg. Ein herrliches Gefühl, die alten Spitzenleistungen wieder
abrufen zu können;) Jetzt hieß es, 3 Stunden Zeitrückstand aufzuholen, da noch
270km bis Umea offen waren. Um 01:20 Uhr rollten wir auf dem Bahnhofvorplatz
von Umea ein, drehten den Zündschlüssel um und machten die Augen zu.
PS: Etwas Niedliches am Ende. Auf den schier endlosen
Straßen Schwedens stand plötzlich ein Elch am rechten Straßenrand und stand und
stand und stand… Plötzlich setzte er sich in Bewegung und überquerte die Straße
und im Schlepptau plötzlich ein Elchbaby. Wir waren so faziniert, dass wir
nicht schnellgenug die Kameras zücken konnten. Nur per Smartphone gelang uns
ein Schnappschuss… Nur eins: Diese Tiere sind einfach riesig!!!!
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